Wiedereinstieg nach Routine-Pause

Oder: Die süße Verführung es einfach sein zu lassen

Wie es dir leichter fällt, nach einer Pause wieder deinen gesunden Rhythmus zu finden

Kennst du das auch?

Du hast endlich angefangen, dich gesünder zu ernähren, regelmäßig zu trainieren oder deine Yogapraxis zur Routine zu machen. Alles läuft blendend und dann das: Eine fiese Erkältung, der wundervolle Jahresurlaub oder einfach nur Stress auf der Arbeit zwingen dich dazu, ein Päuschen einzulegen.

Und dann geht es darum, wieder einzusteigen...

Sobald du wieder gesund oder heimgereist bist und alle Monatsberichte abgegeben sind, findest du dich auf einmal in einem Alltag wieder, in dem  Null Komma Null gesunde Routinen und Me-Time vorkommen.
Und du denkst dir: „das sollte ich ändern… okay morgen“. Und aus „morgen“ wird.. lange erst mal gar nichts. Dazu kommt, dass du dich mehr und mehr über dich selbst ärgerst, was de Ergebnis deines Vorhabens nicht wirklich hilft.

Neulich habe ich eine Mini-Instagram Umfrage gestartet, ob es anderen auch so geht.
93% der Antworter*innen haben mit „JA!“ geantwortet.

Aber warum ist das so? Warum fällt es uns so schwer wieder in unseren Flow zu kommen? Und was können wir möglichst easy dagegen tun?

Hier meine Top drei Antworten:

1 – Du stellst dein Vorhaben (Sport, Yoga, Ernährung) auf ein Podest

Was ich damit meine: Sobald du dir selbst sagst, dass Sport super anstrengend, Yoga sehr zeitaufwendig oder gesunde Ernährung einfach zu kompliziert ist, erzeugst du einen Widerstand. Deine eigene Bewertung führt letztendlich dazu, dass dein Schweinehund sich aufgefordert fühlt, alte Routinen zu verteidigen.

Das ist ein Teufelskreis: In dem du dir vorstellst, wie anstrengend dein Sport ist oder wie lecker dieser saftige Burger im Vergleich zum faden Salat ist, desto mehr lenkst du deine Wahrnehmung auf diese Aspekte. Und desto schwerer scheint sich dein Vorhaben umsetzen zu lassen.

Wie du Abhilfe Schaffen kannst

Suche die Vorteile und fokussiere dich darauf. Schnappe dir einen Zettel und einen Stift und notiere dir alle positiven Aspekte die deine neue Routine mit sich bringt.
Dies können zum Beispiel der tolle Geschmack des frisch gekochten Essens oder das Gefühl nach der Sporteinheit sein.
Je mehr dir einfällt desto besser.

Als nächstes gilt:

Freu dich auf diese Vorteile! Konzentrier dich nicht auf die anstrengenden Aspekte sondern versuche so dankbar wie möglich zu sein, dass du in der Lage bist, diese Aktivitäten in deinem Leben zu haben.

2 – Du bewertest den kurzfristigen über den langfristigen Nutzen

Es ist total menschlich sich im gegenwärtigen Moment Vergnügen zu verschaffen.
Betrachten wir zum Beispiel eine entspannte Meditations-Session, auf die du gerade keine Lust hast. Dein Verstand sagt dir vielleicht etwas wie: „Ich habe keine Lust still zu sitzen. Das ist anstrengend und bringt nichts. Lass uns lieber Fernsehen.“ Der kurzfristige Nutzen, die Meditations-Session ausfallen zu lassen ist damit Unterhaltung vor dem TV zu genießen.

Der langfristige Nutzen regelmäßig zu meditieren stellt sich dagegen erst mit Zeitversatz ein. Es kann Monate oder manchmal auch Jahre dauern, bis du lernst, den Geist wertfrei zu beobachten und im Alltag dadurch z.B. achtsamer und gelassener zu werden.

Photo by Patrick Fore (Unsplash)

Die Erklärung ist folgende: Unser Körper oder unser Gehirn haben zukünftige Ergebnisse noch nicht selbst erlebt. Uns fehlt die Vorstellungskraft für langfristige Ergebnisse. Die Belohnung einer entspannten TV Session sind uns dagegen bekannt. Ohne hier zu sehr weiter ins Detail zu gehen: Das Gehirn ist immer auf der Suche danach, das Belohnungszentrum im Gehirn zu aktivieren und Unlust zu vermeiden. Und wenn du noch einmal auf Punkt 1 schaust siehst du auch, dass du dies noch verstärkst, je höher du dein Vorhaben auf ein Podest stellst und es mit „Unlust“ verbindest.

Wie du hier Abhilfe Schaffen kannst

Um ehrlich zu sein: auch mir fällt das super schwer.
Aus meinem eigenem Erleben kann ich nur sagen, dass ich immer wieder versuche, mir die Vorteile meiner Handlungen bewusst zu machen (Schritt 1) und die Veränderung der kleinen Schritte wähle. Ich lerne ganz langsam und in Mini-Schritten, dass sich Veränderungen gut anfühlen. Alleine zu wissen, dass es einen Unterschied zwischen langfristigem und kurzfristigem Nutzen gibt, hilft mir immer wieder, meine Handlungen neu einzuordnen.

Zudem beherzige ich zu 100% den nächsten Tipp!

3 – Du zeigst selbst mit dem Finger auf dich.

Oh je. Nach einer Pause fällt der Widereinstieg schwer und was ist das erste was uns einfällt. Verärgert auf uns selbst zu sein, darüber, dass wir immer noch nicht im Fitnessstudio auf dem Laufband stehen.

Herzlichen Glückwunsch 🙂 Mehr Selbstsabotage ist aus meiner Sicht nicht möglich, wenn der Philosoph Alan Watts mit seinem „Gesetz der Umkehr“ Recht hatte.

Alan Watts sagt damit, dass je mehr wir und etwas wünschen, desto mehr erzeugen wir das Gegenteil dessen. Denn je mehr wir etwas nicht haben wollen, wir desto mehr erzeugen wir in uns das Gefühl eines Mangels. Aus diesem Gefühl heraus ist eine positive Veränderung kaum noch ohne einen riesen Kraftaufwand möglich.

Wie du hier Abhilfe Schaffen kannst

Totale Akzeptanz!
„Ja. Ich habe Pause gemacht. Ja, ich ärgere mich über meine Faulheit aktuell. Ja, das ist zu 100% in Ordnung.“
Erst jetzt ist die Tür wieder offenen für neue Veränderungen.

Es erfordert besonders am Anfang etwas Übung, wertfrei sich selbst gegenüber zu bleiben. Auch hier kann die Meditation ein wundervoller Helfer sein.

Was ist mit dir? Wie steigst du selbst nach Pausen wieder ein?

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